Bambus – ein weites Feld

viele Mythen und Irrungen ranken sich um die exotische Pflanzen, die sich unter dem Namen Bambus versammeln. So kursiert in großen Abständen die Bambusblüte, die das Ableben der Gräser einleitet.

Der Blühzykus beträgt rund 80 bis 120 Jahre. In Europa ließen sich im letzten Jahrhundert die meisten Kultivare beliebter Gartenbambusse auf Samen zurückführen, die wohl 1886 im chinesischen Südgansu gesammelt wurden. Als Folge gab es eine Massenblüte von Fargesia murielae in den 90er Jahren. Dasselbe passierte mit Fargesia nitida  in den letzten Jahren. Neue Kultivare dürften daher in den nächsten Jahrzehnten blühsicher sein. Die Pflanze ist mit der Blüte aber nicht grundsätzlich verloren: Oft bilden sich Ableger, die sich während der teilweise mehrjährigen Blüte der Altpflanze etablieren und diese dann ersetzen.

Als Unterfamilie der Süßgräser (Poacea) zeigt sich Bambus vielgestaltig. Für Gartenbesitzer und -gestalter ist jedoch meist erstmal die Wuchsform vorrangig. Diese entscheidet, ob es rundum eine Wurzelsperre (Rhizomsperre) braucht, oder nicht. Ein horstiger Wuchs wie bei Fargesia bildet keine Wurzelausläufer. Phyllostachys dagegen bildet nicht nur herrlich dichte und hohe Hecken, sondern auch fleißig Wurzelausläufer. Damit diese sich nicht im gesamten Garten (und beim Nachbarn) zeigen, braucht es eine starke Schutzbahn (HDPE, 2mm stark), die 70 bis 100 cm tief eingebaut wird und einige Zentimeter nach oben herausragt, damit auch keine vorwitzigenWurzelausläufer die Sperre oberirdisch überwinden. Die Schutzbahn wird mit ausreichend Abstand als Ring um die Pflanze(n) verlegt und mit einer Verschlussschiene verschlossen. Eine genaue Anleitung findet sich im Netz, zum Beispiel bei „mein schöner Garten“ oder „Bambuswald“.

Auf Arten und Sorten gehe ich erst im Sommer ein – zuvor besuche ich den Bambusgarten Prafrence, ein Park im südfranzösischen Anduze.